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Immobilität, tonische

Immobilität heißt Unbeweglichkeit, Tonus heißt Spannung (hier: Gewebespannung). Tonische Immobilität bedeutet gespannte Erstarrung oder auch Spannungsstarre. Bewegungslosigkeit oder Erstarrung entspricht dem systemischen Energiesparmodus unseres Körpers: Der Erstarrungsreflex, um bei akuter Lebensgefahr alle Körperfunktionen auf ein Minimum zu reduzieren, ist etwa 50 Mio. Jahre alt und in den meisten Lebewesen angelegt, lange bevor die Evolution Gehirne, wie wir sie heute kennen, entwickelt hat. So wurde keine unnötige Energie verschwendet und es bestand die Chance, bei einem Angriff durch die scheinbare Leblosigkeit nicht aufzufallen, uninteressant zu sein und mit dem Leben davon zu kommen. Um nach dem Schreck/Schock wieder unbeschwert weiterleben zu können, regulieren sich die meisten Tiere durch Zittern und Schütteln.

Als Säuger und Wirbeltiere zählen auch wir Menschen zur Art der Tiere und können ebenso „erstarren“ (Schock- oder Stress-Starre; zu letzterer zählt auch Überbeanspruchung von Körperstrukturen durch Fehlbelastung oder Zwangshaltung). Als „Bausteine“ der Erstarrung wirken auch Blockierungen der Wirbelsäule, denn an ihr entlang verlaufen die Nervenstrukturen, die für Stress und Spannung eine zentrale Rolle spielen. Hält der Zustand der Starre über längere Zeit an – auch partiell an einzelnen Körperpartien (beispielsweise Schulter, Nacken, Rücken oder im Bereich der inneren Organe), entstehen asymmetrische Körper(ver)spannungen, die sich häufig in einem tonischen Immobilitätssyndrom darstellen und – lokal oder verkettet – als →somatische Dysfunktion  oder Unwohlsein symptomatisch werden.

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