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integrativ

Das lateinische Wort integrieren bedeutet einbeziehen, eingliedern (integratio=Erneuerung, integritas=geistig auffrischen) und deutet auf wechselwirksames Interagieren (aufeinander bezogenes Handeln) all dessen oder all derer hin, was bzw. die einbezogen werden. In der Medizin spricht man von Integration, wenn sich sogenannte Schulmedizin und die komplementäre (ergänzende) Medizinrichtungen auf unterschiedlichen Ebenen begegnen und komplettieren (vervollständigen).

Ganz anders klingt demgegenüber das Wort inkludieren (von lat.: includere=einschließen, einsperren, einengen und includo=einfügen, hineinbringen, verschließen, hemmen, zurückhalten): Während Integration eher einen für Vielfalt offenen Prozeß beschreibt, etwas zur eigenen Vervollständigung mit einzubeziehen, impliziert Inklusion einen geschlossenen Vorgang, der etwas eher besitzergreifend und begrenzend einzuschließen und einzuverleiben/zu vereinnahmen scheint. Das Wort integrieren wirkt durchlässiger, beweglicher und beinhaltet mehr Ko-Kreativität (gemeinsam kommen wir besser voran). Dahingegen wirkt das Wort inkludieren weniger schwingungsfähig, hat Kanten und hinterläßt einen Geschmack von „Einpacken“ (der Inkludierende erscheint als „Bestimmer“). Diese beiden Wörter sind ein gutes Beispiel dafür, wie der Wortklang in der inneren Resonanz auch seiner Wortbedeutung entspricht.

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