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fasten

Die vorchristliche Bedeutung des Wortes fasten war Nicht-Essen und fest(halten) (=> kein Essen haben). Das englische Wort fasten bedeutet anbinden, festmachen, befestigen (womöglich kommt daher das englische „fasten your seatbelts“). Fast heißt im Deutschen beinahe und im Englischen schnell, locker. Fast food bedeutet dann auch keineswegs schlechtes, sondern eher schnell (bei nahe, also nahe-bei-Jetzt im Sinne von ohne-großen-Aufwand) gemachtes Essen. (Insofern ist das Schulbrot mit Käse und Gurke ebenfalls fast food).

Als Begriff des Christentums wurde das Wort fasten der Enthaltsamkeit geschuldet und bezog sich darauf, an den (Fasten-)Geboten festzuhalten. Heute kann man sich unter der Fastenzeit vielleicht auch die magere Zeit in den strengen und langen Wintern vorstellen, in denen unsere Vorfahren ihre Vorräte aufgebraucht und nicht mehr viel zu essen hatten. Doch Fasten und Feste lagen schon immer sehr nah beieinander: Unsere Ahnen waren kreativ und abergläubisch genug, um aus der bio-logischen Fastenzeit (kein Essen haben) schnell und locker (fast) ein buntes Austreiben des Winters (Fest)  zu veranstalten: Fastnacht hieß ursprünglich die letzte Nacht vor der 40-tägigen österlichen Fastenzeit, in der die allerletzten Vorräte festlich verprasst wurden. Dann hieß es darben, aber man wußte, im Frühling würde man wieder satt. Später wurde diese Nacht ausgedehnt zur jecken fünften Jahreszeit (Fastnachtszeit). Im Christentum begann am Aschermittwoch dann das große Fasten als Vorbereitung auf das „fette“ Osterfest im Frühling, wenn es wieder satt zu Essen gab.

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