Ein Knoten im Schuhband läßt sich nur mit Ruhe und Hingabe lösen (Joachim Ringelnatz)
In unserem Körper sind alle Gewebe und Organsysteme direkt oder indirekt miteinander verwoben und vernetzt: Die komplexen Leitbahnstrukturen (Nerven-, Blut-, Lymphsystem), das umfassende Bindegewebsnetz (Fasziensystem), Muskulatur und Knochen einschließlich ihrer organeigenen Sensorik (myofasziales System), die inneren Organe sowie die verschiedenen Mikrobiome, und nicht zuletzt die Steuerungszentrale im Gehirn. So bildet der Leib mit allem Körperlichen, seinen Emotionen und mit dem Geistig-Seelischen eine wechselwirksame Einheit mit der Fähigkeit, sich selbst zu regulieren und dadurch gesund zu erhalten.
Funktionsstörung, Immobilität und Verkettungssyndrom
Das Bewegungssystem spielt bei der Selbstregulation eine zentrale Rolle, denn in ihm laufen Informationen aus allen anderen Organsystemen neurophysiologisch zusammen. Bei Störungen eines Systems wirken z.B. Wirbelsäulen-Blockierungen als „Bausteine der Erstarrung“ (tonische Immobilität). Diese Erstarrung kann lokal begrenzt sein, häufig sind jedoch mehrere Funktions- oder Systemketten beteiligt (funktionelles Verkettungssyndrom).
Äußeres Trauma oder innere Krankheit, Unfall, Operation, Stress oder Überlastungen können dieses komplexe System überfordern, so daß sich Fehlbelastungen und in deren Folge Funktionsstörungen (somatische Dysfunktionen) einstellen. Das kann zu Beschwerden führen, die mit der konventionellen medizinischen Diagnostik häufig keine nachvollziehbare Ursache finden lassen. Hier setzt die Osteopathische Medizin an.
Die Ärztliche Osteopathie nutzt die gegenseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion der verschiedenen Körpersysteme. Wesentlicher Bestandteil einer osteopathischen Behandlung ist es, betroffene Strukturen im Körper aufzuspüren, den Stoffwechsel der beteiligten Gewebe zu verbessern, Blockierungen zu lösen und Gestautes wieder in Fluß zu bringen. Durch die entschleunigte Vorgehensweise und die Beachtung innerer Empfindungen und feiner Bewegungen werden „funktionelle Knoten“ gelöst und systemische Regulationsprozesse gefördert. Die osteopathische Behandlung erleichtert den Umgang mit Traumafolge- und Funktionsstörungen und hilft, sowohl körperlich als auch emotional wieder zu „entstarren“.
Für wen?
Ich behandle Kinder und Erwachsene jedes Alters. Je nach Art und Dauer der Symptome können schon wenige Behandlungen den Körper auf die richtige Spur bringen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sind oft mehrere Behandlungen indiziert. Anzahl und Abstand der Folgebehandlungen sind von verschiedenen Faktoren abhängig und werden individuell vereinbart.
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