„Wie es in den Wald schallt, so hallt es heraus“ – das Sprichwort kennt fast jeder. Es geht hierbei um „den Ton, der die Musik macht“. Das Wort Resonanz (von lat.: sonare=klingen, Sonanz=Klang) bedeutet Rück- bzw. Widerhall, Nachhall, Nachklang. Ein Instrument mit gutem Klang ist wohl gestimmt, klingt gut und klingt auch gut nach. Ist ein Instrument schlecht gestimmt, kann es nicht gut klingen und klingt dadurch auch in uns „dis-sonant“ (unschön-, „schräg“-klingend) nach. Der Ton macht eben die Musik (→Klang). Der Begriff Dissonanz wird auch verwendet, um Meinungsverschiedenheiten zu beschreiben. Die hinterlassen zuweilen ungute Gefühle und können uns missgestimmt zurücklassen. Resonanz und Gestimmtheit sind gewissermaßen Geschwister: Resonanz hat mit Schwingung zu tun, Schwingung hat mit Stimmung zu tun (man sagt beispielsweise, Begegnung finde auf sogenannten Leveln statt – gemeint sind Ebenen, auf denen die Sonanzen z.B. verschiedener Menschen re-sonieren (hin- und herklingen, hin- und herschwingen). So nennt man Zwischenmenschliche Wechselwirkungen auch soziale Resonanz.
Die Fähigkeit, den Wechsel zwischen beeindruckt-Sein und zum-Ausdruck-Bringen elastisch zu gestalten, hängt von unserer Schwingungsfähigkeit ab. Die Natur hat uns evolutionär für Bewegung ausgetüftelt – wir sind ein totales Sinnes- und Bewegungsorgan (→Leib). →Bewegung ermöglicht es, die Geschmeidigkeit der Regulation zwischen Spannung und Entspannung, Aktivität und Regeneration aufrecht zu erhalten und auf Sonanzen und Eindrücke in uns Resonanzen zu erfahren. Ist die Schwingungsfähigkeit unseres Körpergewebes beispielsweise durch Narben, Fehlhaltung, anhaltenden Schmerz, heruntergeschluckten Zorn oder durch →Stress längerfristig gestört, dann gelingt der Wechsel zwischen Eindruck und Ausdruck nicht mehr angemessen und unser Körper macht durch entsprechende Symptome auf Mißstände aufmerksam.
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