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Atemtherapie

Entspannung und Atem

Atemtherapie ist eine Methode aus dem Bereich der Körpertherapie – hier erfahren Sie Details über die biophysiologischen Zusammenhänge, wie Atmung therapeutisch wirkt und wozu bewußter Umgang mit dem eigenen Atem befähigt.

Gewebeatmung – Atemgewebe

Vom ersten bis zum letzten Atemzug bewegt sich unser Atem zwischen unserem Innen- und unserem Außenraum, verwebt und differenziert sie gleichsam. Geraten wir unter Stress, wird die Atmung flacher und der Austausch von Sauerstoff(=O2) und Kohlendioxid(=CO2) verliert an Effizienz. Die Energieversorgung des Körpers sinkt und macht ihn mit der Zeit sauer: Die Gewebe verkrampfen und die Durchblutung wird schlechter. (Womöglich heißt der Sauerstoff auch so, weil wir sauer werden, wenn wir davon zuwenig haben?) Sind wir jedoch sicher, satt und zufrieden, entspannt sich unser Körper, er verdaut gemütlich und signalisiert Wohlbefinden. Der Atem beruhigt und vertieft sich.

Zwischen Atmung und Blutkreislauf besteht ebenfalls eine tiefe Verbindung: Sauerstoff wird über den Atem in die Lungen transportiert und erfrischt das Blut, das von hier aus den Körper versorgt. Rückwirkend wird verbrauchte Luft u.a. in Form von Kohlendioxid ans Blut abgegeben, um über die Lunge ausgeatmet zu werden. Das Ansteigen der Kohlendioxid-Konzentration im Blut induziert den nächsten Atemzug. Bis dahin ist Pause. Je tiefer wir einatmen, desto mehr Sauerstoff nehmen wir auf und desto langsamer steigt der Kohlendioxid-Spiegel im Blut. Man nennt das die Sauerstoffsättigung im Blut. Nur wenn unsere Körperzellen ausreichend mit Sauerstoff gesättigt werden, können sie die für uns lebenswichtige Energie produzieren und sich regenerieren.

Atem und Therapie

Atemtherapie kann Ihnen den Erfahrungsraum von Innenwahrnehmung und körperlichem Selbst-Erleben zugänglich machen. Über den bewußten Umgang mit dem eigenen Atem können Sie sich im eigenen Leib zuhause fühlen, das Ineinanderwirken von körperlichen, seelischen und geistigen Kräften erkennen und Atmen sowohl regulierend als auch stabilisierend für sich nutzen. Der bewusst zugelassene und wahrgenommene Atem wird dabei auch als Bindeglied zwischen Körper und Seele verstanden. Im ganzheitlichen therapeutischen Sinn wird über die Atemarbeit im Rahmen der Körpertherapie die Ich-Kraft gestärkt und die Persönlichkeitsentfaltung unterstützt. Atemtherapie fördert die Stoffwechselvorgänge des Körpers, wirkt regulierend auf das vegetative Nervensystem (bei psychosomatischen Erkrankungen oder inneren Erregungszuständen wie z.B. Stress und Ängsten) und befähigt zur Spannungsregulation.

In der bewussten Wahrnehmung entwickelt sich der Atem zu einer Kraftquelle. Körperbereiche, die der Wahrnehmung bislang entzogen waren, gewinnen Zugang zur Bühne des Bewußtseins. Blockaden und Verspannungen werden klarer und können sich lösen; die Seele bekommt Raum.

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