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Depression

Druck (frz.: pression, engl.: pressure) ist ein Maß für den Widerstand, den Materie einer Verkleinerung des zur Verfügung stehenden Raumes entgegensetzt. Im Widerstand sammelt sich Energie, Spannung entsteht.

Übersetzen wir einmal Physikalisches auf Emotionales: Wenn etwas pressiert, dann ist es eilig, wir geraten in →Stress, damit wir gezielt eine Lösung (Druck- bzw. Spannungsausgleich) herbeiführen. Ob die Blase drückt, wir Hunger haben, einer Frage nachgehen oder ein Missverständnis klären: Stress und Druck sind Phänomene, ohne die Leben nicht möglich wäre. Inwieweit sie krank machen/kränken, ist immer abhängig von ihrer jeweiligen Intensität, Dauer und Häufigkeit. Der Begriff Depression bedeutet dem Wortsinn nach Un-druck. Wo zuviel Druck herrscht, kann durch Druckentlastung auch Drucklosigkeit entstehen. Dann gibt es keine Motivation, keinen aktivierenden Impuls, es wird antriebslos. Un-Druck (De-pression) kann eine Antwort auf Überdruck sein: Bevor es zu gefühlsmäßigem Platzen kommt, wird der Druck inwendig umverteilt. So kann eine Weile überbrückt werden. Wird die entstehende Spannung jedoch nicht abgelassen (physikalisch also der zur Verfügung stehende Raum nicht dem Druck entsprechend vergrößert, und emotional: ein Eindruck nicht umgewandelt und zu neuem Ausdruck gebracht), platzt es irgendwann doch: Entweder nach Außen (Explosion) oder nach Innen (Implosion). Dadurch wird die Spannung kurz unterbrochen und es gibt erstmal eine „Druckpause“ – es wird nichts hinein-, und auch nichts hinausgelassen (Burn-out und Bore-out haben hiermit beispielsweise zu tun).

Depression kann also auch verstanden werden als ein emotionaler Zustand, in dem ein Missverhältnis besteht zwischen verschiedenen Spannungen und Drücken (z.B. Konflikte zwischen Wille und Wollen oder Herausforderungen und Ansprüchen). Auch wenn es Erkrankungen gibt, die mit Depressionen einhergehen oder durch eine Depression gekennzeichnet sind, so ist der Begriff doch einer, der differenziert werden muß und nicht automatisch krank bedeutet. So wie alle Linden Bäume sind, aber nicht jeder Baum eine Linde.

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